1488 GEMEINSAM STARTEN Soziales Lernen

© Finken-Verlag · www.finken.de Gemeinsam starten · Soziales Lernen 176 Miteinander leben · Thema 3 L. beauftragt die Kinder: L.: Höre gut zu, was die einzelnen Spieler sagen, damit du es später wiederholen kannst. Achte auch darauf, wie die Spieler sprechen. Beobachte, wie die Kinder miteinander umgehen. SuS besprechen die Rollenverteilung, spielen nacheinander ihre Szenen vor und geben ihre Karte zurück. Nach jeder Gruppe gibt es eine Reflexionsphase , an der sich alle beteiligen. L. lenkt das Gespräch durch Leitfragen : L.: Worum ging es bei dem Streit? Wie ist er entstanden? Wer ist „schuld“? Was genau hat ein Kind zu dem anderen gesagt? Erinnerst du dich? Jeder Spieler berichtet aus seiner Sicht. Wie hast du dich gefühlt? S1: Henri hat/Du hast … Das fand ich gemein. S2: Emma hat/Du hast … Ich war sauer. L.: Wie ging der Streit aus? (SuS berichten.) Gab es eine Versöhnung? Wie habt ihr euch vertragen? SuS sammeln: sich mit einer Geste (die Hand geben, abklatschen …) oder verbal entschuldigen: Es tut mir leid./Entschuldige … L.: Haben die Kinder das Problem gut gelöst? Habt ihr noch einen Vorschlag? Was hat euch (den Zuschauern) besonders gut gefallen? SuS nehmen auf das Rollenspiel Bezug und finden ermunternde und positive Kommentare: SuS: Ich fand gut, dass …/Mir hat … besonders gefallen, weil … Ich habe richtig gemerkt, was … gefühlt hat/wie sauer sie war. L.: Was könnt ihr tun oder an wen könnt ihr euch wenden, wenn sich die Streitenden nicht einig werden und der Streit immer weitergeht? L./SuS sammeln weitere Möglichkeiten der Streitschlichtung, wenn die SuS unter­ einander zu keiner Einigung kommen. Sie erinnern sich daran, dass auch das zu den Aufgaben der Klassensprecher*innen gehört und als Thema in die wöchentliche Gesprächsrunde eingebracht werden kann. Wenn es an der Schule offizielle „Streit­ schlichter*innen“ gibt, ist auch das eine Unterstützung für die SuS.* Tipp :Wir empfehlen, das Vorspielen der sechs Situationen mit einer ausführlichen Reflexion auf mehrere Gesprächsrunden und über einen längeren Zeitraum des Schuljahres zu verteilen. So bleibt für die oben beschriebene Reflexionsphase ausreichend Zeit und sie wird häufiger nach dem gleichen Muster wiederholt. Dadurch lernen die Kinder allmählich, alltägliche Konflikte selbst zu lösen. Erweiterung: Arbeitsblätter zur Reflexion und Selbsteinschätzung Mit den beiden Arbeitsblättern AB47 „sich in der Klasse wohlfühlen“ (S. 183) und AB48 „Das kann ich schon! Das gefällt mir!“ (S. 184) kann L. im gemeinsamen Gespräch mit den Kindern herausfinden, wie sie sich ihre Klasse wünschen, um sich dort wohlzufühlen bzw. wie sie ihr eigenes Verhalten einschätzen. Beide AB werden gemeinsam besprochen und die Ergebnisse mündlich referiert und reflektiert. Im Laufe des Schuljahres sollten solche Reflexionsphasen im Rahmen der regelmäßi- gen Gesprächskreise ihren Platz finden. Anhand der beiden Arbeitsblätter formulieren die SuS ihre Eindrücke und Erfahrungen. * Empfehlung dazu: „Du – Ich – Wir“ · Alltagskonflikte einfach beilegen, Oberursel: Finken-Verlag 2018

RkJQdWJsaXNoZXIy ODYxNDcw