3011 KOMM MIT – RECHNE MIT! Band 2 • Stufe 1A: Zahlenraum bis 10
6 © Finken-Verlag · www.finken.de Konzeption des Bandes „Stufe 1A: Zahlenraum bis 10“ Der Band „Zahlenraum bis 10“ verfolgt das Ziel, grundlegende Fähigkeiten aufzubauen und zu fördern, die für die Entwicklung des mathematischen Denk- und Vorstellungsvermögens sowie für das Operieren im Zahlenraum bis 10 unverzichtbar sind. Werden in diesem fundamentalen Fähigkeitsbereich Rechenschwierigkeiten nicht zeitig erkannt, kann es zu (teilweise massiven) Rechenschwierigkeiten in diesem und den folgenden Schuljahren kommen, die oftmals erst dann bemerkt werden, wenn sich ein Kind nicht vom zählenden Rechnen lösen kann. Das Kind hat sich dann ein auswendiggelerntes Zahlenwissen angeeignet, das die Entwicklung eines grundlegenden Verständnisses mathematischer Rechenoperationen verhindert. Um einer solchen Fehlentwicklung im mathematischen Lernen und Denken vorbeugen zu können, ist eine frühzeitige Diagnose der basalen Fähigkeiten im Zahlenraum bis 10 in Verbindung mit einer zielgerichteten und intensiven Förderung unverzichtbar. Mit dem Band „Stufe 1A“ wird der Zahlen- raum bis 10 intensiv erarbeitet, bevor eine Ausweitung auf den Zahlenraum bis 20 (Stufe 1B) erfolgt. Gerade im Zahlenraum bis 10 werden grundlegende Erkenntnisse gewonnen, die Voraus- setzung für das sichere Rechnen in sich ausweitenden Zahlenräumen sind. Bei der Auswahl der Fähigkeitsbereiche wurde besonderes Augenmerk auf die mathematischen Grundfertigkeiten des Vergleichens und Ordnens, des Abstrahierens und Verallgemeinerns sowie des Formalisierens 1 und Analogisierens 2 gelegt. Darüber soll ein Verständnis für Algorithmen, wie z. B. die Addition und Subtraktion, gewonnen werden. Bei der Zusammenstellung der Übungen und Aufgabenformate wurde darauf geachtet, dass die notwendige Stufenfolge zur Entwicklung mathematischen Denkens und Verstehens eingehalten wird. Die Basis bildet hier stets die Ebene der praktisch-gegenständlichen Handlung, also das Handeln mit konkretem Material. Darauf folgt die Ebene der unmittelbaren Anschauung, die durch das Sehen einer Handlung oder eines Bildes erreicht wird. Hier wird mit verschieden strukturierten Punktebildern gearbeitet, die, wenn nötig, in zwei unterschiedlichen, gut kopierbaren Schattierungen dargestellt werden. Dadurch können anschließend Handlungen auch in der Vorstellung vollzogen und so verinnerlicht werden, dass Vorausplanungen und Rekonstruktionen möglich werden. Schließlich kommt es am Ende zu Abstraktionsleistungen, bei denen Handlungen in symbolische Darstellungen wie Zahlen und Terme übersetzt werden können 3 . An dieser Stelle sei erwähnt, dass Störungen im biologisch-organischen Bereich sowie im psycho sozialen und emotionalen Bereich mit den hier angebotenen Diagnose- und Förderangeboten nicht oder nur bedingt erfasst werden können. Dafür gibt es spezielle Verfahren, die von Fachleuten durchgeführt werden sollten. 1 Kodieren von Informationen, also Übersetzen in Zahlen oder Rechnungen 2 Erkennen von Ähnlichkeiten 3 vgl. Milz, Ingeborg: Rechenschwächen erkennen und behandeln, Borgmann, Dortmund 2004, 6. Aufl., S.90; Zech, Friedrich: Grundkurs Mathematikdidaktik, Beltz, Weinheim und Basel 1998, 9. Aufl., S. 57ff.
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