3190 Orthografikus
8 © Finken-Verlag · www.finken.de Der Handlungskreis der Rechtschreibförderung A.3 Die Förderung Grundsätzliche Überlegungen Es wäre ein Missverständnis zu glauben, aus den Diagnose-Ergebnissen ließen sich für jedes Kind eindeutig ganz bestimmte individuelle Fördermaßnahmen mit Erfolgsgarantie ableiten. Das wäre zu mechanistisch und eindimensional gedacht. Ein guter Rechtschreibunterricht bietet Methodenvielfalt. Jede Methode hat ihre besonde- ren Schwerpunkte und darf nicht den Anspruch der Alleingültigkeit erheben. So bietet der ORTHOGRAFIKUS auch nur einen – nämlich den strategiebezogenen – Weg zum normgerechten Schreiben an. Dieser kognitive Ansatz kann, je nach Lernertyp, modifiziert, ergänzt und individuell passend gemacht werden. Förderangebote sollten grundsätzlich nicht mechanisch „abgearbeitet“ werden. Es ist wichtig, die Kinder von Anfang an in die Planung und Überprüfung ihres eigenen Lernweges einzubeziehen, ihre Verarbeitungsprozesse z.B. im Rahmen von Rechtschreib gesprächen zu begleiten und ihnen ergänzende Lernmöglichkeiten zu eröffnen. Die Förderung darf dabei weder zu einem Drill geraten noch zufällig und beliebig sein. Die Konzentration auf ein ganz bestimmtes Ziel (Das kann ich – Das will ich lernen) erleichtert den Kindern, ihre Lernschritte wahrzunehmen, zu beschreiben und ihren Lernzuwachs bewusst zu verfolgen.
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