3630 LOGICO-Übungsbox MAXIMO Lesewege

LOGICO-Übungsbox MAXIMO Lesewege • Fantasie • Klappkarten Innenseiten • 3630-0876-4 1 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 „Tom“, sagt Mama. „Hol mal schnell zwei Flaschen Orangensaft aus dem Keller!“ Aus dem Keller. Mama wusste genau, dass er entsetzliche Angst da unten hatte. Allein der Gedanke an die Spinnen jagte ihm schon eine Gänsehaut über den Rücken – ganz zu schweigen von dem, was da in der Dunkelheit sonst noch auf ihn lauerte. „Muss das sein?“, fragte er. „Komm mir bloß nicht wieder mit deinen Gespenstergeschichten!“, sagte Mama ärgerlich. „Los, ab mit dir!“ Gnadenlos. Dabei war er noch keine zehn Jahre alt. Seufzend öffnete Tom die Wohnungstür. In dem großen Haus, in dem Tom wohnte, hatte jede Wohnung einen eigenen Keller. Aber Tom war der festen Überzeugung, dass ihr Keller der dunkelste, unheimlichste, spinnenverseuchteste war. Und er wusste auch, warum. Der Hausmeister, Egon Riesenpampel, war ein Kinderhasser. Und weil Tom und Lola die einzigen Kinder im Haus waren, hatte ihre Familie auch den allerschrecklichsten Keller bekommen. Ganz klar! Als Tom vor der staubigen Tür stand, kniff er die Lippen zusammen und rückte entschlossen seine Brille zurecht. Der enge, kalte Flur, von dem die Kellertüren abgingen, war nur spärlich beleuchtet, und Tom hatte wie immer Schwierigkeiten, den verdammten Schlüssel ins Schloss zu kriegen. Die Tür quietschte scheußlich, als Tom sie aufstieß. Modrig riechende Schwärze gähnte ihm entgegen. Tapfer machte er einen Schritt vorwärts und tastete nach dem Lichtschalter. Wo, zum Teufel, war das verflixte Ding? Es war so ein altmodischer Drehschalter, an dem man sich die Finger verbog. Na, endlich. Da war er. Tom drehte ihn herum. Eine jämmerliche kleine Glühbirne flammte auf und – paff! – zerplatzte in tausend Splitter. Erschrocken stolperte Tom zurück – und stieß mit dem Ellbogen gegen die Kellertür. Rums! fiel sie ins Schloss. Tom stand mutterseelenallein im pechschwarzen Keller. „Ganz ruhig!“, dachte er. „Ruhig blei- ben, alter Junge. Es ist nur die blöde Glühbirne zerplatzt.“ Aber seid wann zerplatzen Glühbirnen einfach? Tom spürte, wie sein Mund trocken wie Schmirgelpapier wurde. Er wollte einen Schritt zurück machen. Aber seine Schuhe klebten an irgendwas fest. Er hörte seinen eigenen Atem. Und dann ein leises Rascheln. Aus: Cornelia Funke: Gespensterjäger auf eisiger Spur (Kapitel „Ein grässlicher Tag“) © 1993 Loewe Verlag GmbH, Bindlach © Finken-Verlag · www.finken.de Gespensterjäger 13 Zeile 1 bis 3 Zeile 73 bis 74 Zeile 13 bis 15 Zeile 7 bis 9 Zeile 55 bis 58 Zeile 61 bis 63 Zeile 37 bis 42 Zeile 33 bis 36 Zeile 45 bis 46 Immer muss ich die Flaschen aus dem Keller holen. Was war das für ein Rascheln? Nie glaubt Mama mir, dass es da unten Gespenster gibt. Ich hasse Spinnen! Na dann: Augen zu und durch! Igitt, riecht das hier modrig. Blöde Glühbirne. Habe ich mich erschrocken. Mist, jetzt komme ich hier wohl nie wieder raus. Mensch, warum geht der verdammte Schlüssel nicht ins Schloss? © Finken-Verlag · www.finken.de Was denkt Tom? Ordne jeder Aussage oder Frage eine Zeilenangabe zu. 13 Lilli hext für ihr Leben gern, seit sie eines Tages ein Zauberbuch neben ihrem Bett fand. Aber manchmal wird’s beim Zaubern ganz schön unheimlich. Zum Beispiel als Lilli sich mitten in die unterirdi- sche Mumienkammer eines alten ägyptischen Königs hext. Plötzlich lässt der Schein ihrer Taschenlampe nach. Mist! Noch dazu verliert sie ihr Stoffmäuschen, mit dem sie sich jederzeit zurückzaubern kann. Und hat sie da nicht irgendwo Schritte gehört? Voller Panik knipst Lilli ihre Lampe aus, gerade so, als könnte sie damit auch die Gestalt wegknipsen. Quatsch! Lampe wieder an. Und Lilli erschrickt fürchterlich. Die Batterien haben sich durch die Pause etwas erholt, das Licht strahlt wieder heller. Da ist sie! Es ist die Mumie. Und sie kommt näher, immer schnel- ler. Sie scheint aber nicht zu laufen, sondern zu schweben. Was jetzt tun? Nach Sekunden, die ihr wie eine Ewigkeit vorkommen, kann Lilli endlich wieder einen klaren Gedanken fassen. Der Hexensprung! Sie muss zurück! Sofort! Ihre Hand fährt in den Rucksack. Aber da ist kein Stoff- mäuschen. Mist! Wie konnte sie nur so leichtsinnig sein sich ohne Mäuschen so weit vorzuwagen? Blitzschnell rutscht Lilli den Geröllberg wieder hinunter. Fast wäre ihr da- bei die Taschenlampe aus der Hand gefallen. Das fehlte noch! Wie soll sie ohne Lampe das Stofftier finden? Doch da ist es. Sie nimmt es hoch und presst es an ihr pochendes Herz. Dann blickt sie gebannt nach oben. Doch da ist nichts, keine Mumie, die ihren Kopf durch die Öffnung schiebt. Um die Batterien zu schonen, knipst Lilli die Lampe aus und horcht. Doch alles bleibt still. Lilli versucht ihre Gedanken wieder zu ordnen und sich zu erinnern, was sie da gesehen hat. War das wirklich eine Mumie? Die Gestalt sah eher aus wie ein Gespenst; oder vielmehr so, wie man sich ein Gespenst in einem schlecht gemachten Gruselfilm vorstellt. Aber was macht ein Gespenst in einer altägyptischen Grabstätte? Komisch. Aber die Gestalt sah wirklich nicht aus wie eine Mumie, auch nicht wie eine Sphinx oder sonst eine alte Sagenfigur. Vielleicht ist das dahinten jemand, der sich nur ein weißes Tuch übergehängt hat. Je länger Lilli darüber nachdenkt, desto wahrscheinlicher erscheint es ihr, dass dort nichts Übernatürliches vor sich geht. Wahrscheinlich will ihr nur jemand Angst einjagen, um sie zu verscheuchen. […] Entschlossen gibt Lilli ihrem Mäuschen einen Kuss. „Du kommst diesmal mit. Für alle Fälle!“ Sie steckt die Maus in ihre Hosentasche und klettert wieder nach oben. 45 50 55 60 65 70 75 1 5 10 15 20 25 30 35 40 Aus: Knister: Hexe Lilli und das Geheimnis der Mumie © 2003 Arena Verlag GmbH, Würzburg © Finken-Verlag · www.finken.de Hexe Lilli und das Geheimnis der Mumie 16 Zeile 26 bis 30 Zeile 58 bis 61 Zeile 19 bis 22 Zeile 48 bis 50 Zeile 13 bis 17 Zeile 65 bis 71 Zeile 1 bis 3 Zeile 10 bis 12 Zeile 35 bis 38 Was fällt Hexe Lilli endlich wieder ein, nachdem sie einen klaren Gedanken gefasst hat? Was macht Hexe Lilli, nachdem sie die Lampe ausgeknipst hat und alles still bleibt? Warum glaubt Hexe Lilli, dass nichts Übernatürliches vor sich geht? Was kann Hexe Lilli mithilfe ihres Stoffmäuschens? Seit wann hext Hexe Lilli für ihr Leben gern? Aus welchem Grund knipst Hexe Lilli voller Panik ihre Taschenlampe aus? Warum fällt Hexe Lilli die Taschenlampe fast aus der Hand? Womit vergleicht Hexe Lilli die komische Gestalt? Warum erschrickt Hexe Lilli fürchterlich? © Finken-Verlag · www.finken.de In welchen Textabschnitten findest du Antworten auf die folgenden Fragen? 16 Es fiel dem hungrigen Fuchs direkt vor die Füße auf den Boden. Der Rote legte ihm sofort die Pranke auf den Rücken und sagte lachend: „Du Dummkopf bist auf meinen Trick hereingefallen. Ich werde dich jetzt mit dem größten Vergnügen verspeisen.“ Wenn er aber glaubte, das Eich- hörnchen würde jammern, so täuschte er sich. Es sah ihn mit seinen klugen Äuglein an und sagte leise: „Gut, du warst der Klügere von uns. Ich habe verlo- ren und muss mich mit meinem Schicksal abfinden. Eins aber sollst du wissen: Ich habe auch deinen Vater gekannt und weiß, dass er vor seinem Essen gebetet hat, denn er war fromm und weise.“ „Das bin ich auch“, sagte der Fuchs und faltete die Pfoten zum Gebet. Kaum aber hatte er die Pranke gehoben, da war ihm das Eichhörnchen entwischt, hatte sich auf einen Baum gerettet und lachte von oben den dummen Fuchs aus. Der saß verdrossen und verwirrt unter dem Baum und wusste nicht, wie ihm so etwas geschehen konnte. Und dabei hatte er geglaubt, ein besonders schlaues Tier zu sein. Es war einmal ein Fuchs, der hatte lange nichts Richtiges zu fressen gehabt und durchstreifte mit knurrendem Magen den Wald. Da begegnete ihm ein junges Eichhörnchen. Das wäre etwas für mich, dachte der Fuchs, dem das Wasser im Maul zusammen- lief. Aber wie sollte er das flinke Tierchen fangen? Es sprang mit einer bewundernswerten Leich- tigkeit von Zweig zu Zweig hoch über ihm. Da kam dem Fuchs ein listiger Gedanke. „Grüß dich, Eichhörnchen!“, rief er dem rotbraunen Kletterkünstler heuchlerisch zu. „Ich habe noch deinen Vater gekannt. Er war noch flinker als du. Er sprang nämlich nicht nur von Zweig zu Zweig, sondern von Baum zu Baum. Das kannst du sicher nicht. Die Jugend von heute ist nicht mehr mit der von früher zu vergleichen.“ Solche Worte ärgerten das Eichhörnchen. Es rief darum dem Fuchs zu: „Was mein Vater konnte, das kann ich auch! Schau nur her!“ Es nahm einen großen Anlauf, machte einen Weitsprung zum nächsten Baum und verfehlte ihn. © Finken-Verlag · www.finken.de Der Fuchs und das Eichhörnchen 15 Dumm, wie konnte ich nur auf so ein junges Tier hereinfallen. Fuchs Eichhörnchen So fromm und weise wie mein Vater bin ich schon lange. Fuchs Eichhörnchen Was mein Vater konnte, kann ich schon lange. Fuchs Eichhörnchen Ob es auf diesen Vergleich wohl hereinfällt? Fuchs Eichhörnchen Den nächsten Baum treffe ich bestimmt. Fuchs Eichhörnchen Hoppla, das ging schief. Was tue ich jetzt bloß? Mir muss jetzt ganz schnell etwas einfallen. Fuchs Eichhörnchen Ich habe lange nichts Richtiges gefressen. Mein Magen knurrt. Fuchs Eichhörnchen Dieser leckere Happen käme mir gerade recht. Fuchs Eichhörnchen Mein Trick hat tatsächlich geklappt. Fuchs Eichhörnchen © Finken-Verlag · www.finken.de Lies den Text genau. Finde heraus, was Fuchs oder Eichhörnchen denken. 15 Mitten in der Nacht wurde Leo davon wach, dass er mörderischen Durst hatte. Verschlafen tastete er sich in die dunkle Küche, öffnete die Kühl- schranktür – und erstarrte. „Mach sofort die Tür zu!“, sagte eine ekelhafte Stimme. „Aber ein biss- chen plötzlich!“ Zwischen der Wurst und dem Pudding saß ein Monster. Ein scheußlich gelbes Monster mit schwarzen Tigerstreifen und einem breiten Maul voll nadelspitzer Zähne. In der einen Tatze hielt es Leos Lieblingswurst, in der anderen eine Gurke. „Na, da staunst du, was?“, grunzte es und rülpste. „Aber jetzt hast du genug geglotzt. Tür zu, aber dalli!“ Leo konnte keinen Finger rühren. Wie angefroren stand er da und starrte das schmatzende Ding an. Das Monster kicherte. „Du Zwerg hast wohl noch nie ein Kühlschrank- monster zu Gesicht bekommen, was?“ Es steckte einen schuppigen Arm in die Puddingschüssel und leckte sich genüsslich die Finger ab. „Hm, nicht schlecht. Hier lässt’s sich aushalten. Aber jetzt Ende der Vorstellung!“ Zack! Warf es Leo den Rest der Gurke an den Kopf und zog die Kühlschranktür von innen zu. Leo drehte sich um und tappte ins Schlafzimmer seiner Eltern. „In unserem Kühlschrank ist ein Monster“, sagte er. „Schon gut. Geh wieder ins Bett“, murmelte seine Mutter. „Du hast schlecht geträumt.“ Sein Vater schnarchte einfach nur weiter. Leo zuckte die Schultern und ging zurück in die Küche. Von außen sah der Kühlschrank ganz friedlich aus. Leo öffnete noch mal die Tür. „Du schon wieder!“, schnauzte das Monster. „Geh endlich ins Bett, du Zwerg!“ Es hockte jetzt eine Abtei- lung tiefer, vollgeschmiert mit den Resten von zehn Eiern. Die Pudding- schüssel sah aus wie frisch abgewa- schen, und in der Wurstdose lagen nur noch zwei jämmerliche Zipfel. „Gibt’s hier eigentlich keinen Käse?“, knurrte das Monster. Grunzend kratzte es sich mit seinen Eigelb- fingern den dicken Bauch. „Nein? Na, dann seh’ ich mich besser noch mal woanders um, was?“ Mit einem Satz hopste es dem entsetzten Leo vor die Füße und schielte mit gelben Katzenaugen zu ihm hinauf. „Mach’s gut, Zwerg!“, grölte es und strich mit vierzehn klebrigen Fingern über Leos nackte Zehen. „Bis irgendwann mal!“ Dann durchquerte es mit ein paar plumpen Hüpfern die Küche, zog sich am Fensterbrett hoch, öffnete das Fenster und – hopste in die Dunkelheit hinab. Leo lief zum Fenster und sah hinaus. Nichts. Nur der Mond am schwarzen Himmel. Also schloss er den leer gefressenen Kühlschrank und kroch zurück in sein Bett. Dort fiel ihm ein, dass er immer noch nichts getrunken hatte. Egal, zum Kühlschrank würde er nicht noch mal gehen. „Sie werden bestimmt sagen, ich war’s“, dachte er noch. Dann schlief er ein. Aus: Cornelia Funke: Leselöwen-Monstergeschichten © 1993 Loewe Verlag GmbH, Bindlach 45 50 55 60 65 70 75 1 5 10 15 20 25 30 35 40 © Finken-Verlag · www.finken.de Das Monster im Kühlschrank 14 Lass sofort meine Lieblingswurst los! Typisch, Papa bekommt wieder mal nichts mit. Mist, ich habe ja immer noch nichts getrunken. Hab’ ich einen Durst. Frechheit, jetzt hat es auch noch Ansprüche. Wen es wohl jetzt erschrecken wird? Schade, damit wollte Mama doch morgen Pfannkuchen machen. Vielleicht solltest du dir deine Finger lieber waschen! Was macht ein Monster in unserem Kühlschrank? Zeile 1 bis 3: Mitten in der Nacht wurde Leo davon wach, dass er mörderischen Durst hatte. Zeile 8 bis 9: Zwischen der Wurst und dem Pudding saß ein Monster. Zeile 13 bis 15: In der einen Tatze hielt es Leos Lieblingswurst, in der anderen eine Gurke. Zeile 25 bis 27: Es steckte einen schuppigen Arm in die Pudding- schüssel und leckte sich genüsslich die Finger ab. Zeile 39 bis 40: Sein Vater schnarchte einfach nur weiter. Zeile 46 bis 48: Es hockte jetzt eine Abteilung tiefer, vollgeschmiert mit den Resten von zehn Eiern. Zeile 52 bis 53: „Gibt’s hier eigentlich keinen Käse?“, knurrte das Monster. Zeile 68 bis 70: Leo lief zum Fenster und sah hinaus. Nichts. Nur der Mond am schwarzen Himmel. Zeile 73 bis 74: Dort fiel ihm ein, dass er immer noch nichts getrunken hatte. © Finken-Verlag · www.finken.de Was denkt Leo? Kannst du seine Gedanken erraten? Ordne die Textstellen richtig zu. 14

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