Finken-Prospekt Bildung für nachhaltige Entwicklung 2021

3 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) Am Anfang jeder Aktion bzw. jedes Projekts werden die darin behandelten Sustainable Development Goals (SDGs) aufgeführt. Insgesamt hat die UNESCO 17 Ziele festgelegt: UPCYCLING Viele Verpackungen brauchen Sie nicht zu entsorgen, sondern sie lassen sich sehr gut für Gestaltungsaktionen nutzen. Die beschriebenen Projekte sind lediglich Beispiele. Besprechen Sie z. B. im Sitzkreis: Welche Nahrungsmittel lagen auf dem Frühstückstisch und wie waren diese verpackt? Wieviel Verpackung hat das heutige Frühstück erzeugt? Wer hat eine Idee, was wir damit herstellen können? Ziele / Kompetenzen • Dinge umfunktionieren und neue Ausdrucks- möglichkeiten finden • Kreativität und Fantasie entdecken Einstieg So können Sie in das Thema einführen: „Bei der Zubereitung einer Mahlzeit fällt leider oft viel Verpackungsmüll an. Nahezu jedes Nahrungsmittel hat eine eigene Verpackung. Bei einem Käsebrot können es schon drei verschiedene Verpackungen sein: Das Brot war in einer Papier- oder Plastiktüte, die Butter war in einem beschichteten Papier, der Käse war in einer Plastikverpackung. Stellt euch vor, alle Kinder aus unserer Kita werfen allein für das Frühstück drei Verpackun- gen in den Müll. Da kommt schnell viel Abfall zusammen und der Müllberg wird immer größer. Aber die Verpackungen müssen nicht gleich weggeworfen werden. Häufig lässt sich daraus noch etwas Tolles machen.“ Material Pro Kind oder pro Kleingruppe: • 1 Eierkarton (für sechs oder zehn Eier) • bunte Papiere, Schaschlikspieße, Streichhölzer, Schnur (ca. 3 Meter), Holzstock • Plastikdeckel, Glasmal- oder Temperafarbe • Getränkekartons, Kinderschere und Klebstoff, umweltfreundliche Acrylfarbe, Tonpapier; nach Bedarf: Kulleraugen, Laternenstab mit elektrischer Leuchte und Transparentpapier Aktionsbeschreibung Dauer: etwa 1 Stunde Aus Eierkartons lassen sich viele neue tolle Sachen gestalten, eine davon ist ein Segel- boot. Vorsichtig entfernen die Kinder den Deckel des Eierkartons und malen die untere Hälfte der Eierkartons in ihrer Lieblingsfarbe an. Dann schneiden sie passend zur Größe der Eierkartons lange Rechtecke oder rechtwinklige Dreiecke aus buntem Papier. Diese bilden mithilfe der Schaschlikspieße die Segel. Sie können leicht in die Eierkartons ge- steckt werden. Bildung für nachhaltige Entwicklung Müll © Finken-Verlag · www.finken.de 57 Laminierte Karten mit altersgerecht aufbereiteten Geschichten, Informationen und konkreten Aktionen zum Handeln. Dann bohren die Kinder an einer Seite des Eierkartons ein kleines Loch, durch das sie eine Schnur führen. An der Innenseite befestigen sie die Schnur an einem kleinen Streichholz, sodass sie nicht durch das Loch rutschen kann. An der Außenseite machen sie das Ende der langen Schnur an einem Holzstock oder etwas Ähnlichem fest. Nun sind die Segelboo- te fertig und können prima auf „Bodenwellen“ segeln, wassertauglich sind sie nicht. Für die Segelregatta setzen sich die Kinder auf einer freien Fläche in eine Reihe und legen direkt vor sich eine Ziellinie fest. Wenn möglich kleben sie dafür ein Stück Kreppband auf den Boden. Nach dem Startschuss wickeln die Kinder, so schnell sie können, die Schnur um den Holzstock auf. Das Kind, dessen Schiff zuallererst die Ziellinie erreicht hat, hat gewonnen. Viele Joghurtbecher oder andere Verpackungen, z. B. von Frischkäse, haben einen transparenten Plastikdeckel. Aus den Deckeln können einzigartige „Gemälde“ werden. Sie lassen sich gut mit Glasmal- oder Temperafarbe bemalen und als buntes Mosaik am Fenster aufhängen. Zusammengesetzt können sie ein ganzes Fenster füllen. Die Getränkekartons lassen sich vielseitig einsetzen. Mit Acrylfarbe bemalt oder mit Tonpapier beklebt dienen sie als Häuser, Monster oder Laternen. Die Kinder können nach ihren Wünschen Fenster und Türen auf die Kartons malen oder diese ausschneiden, sodass am Ende eine ganze Stadt entsteht. Ein bisschen Watte sorgt für „den Rauch in den Schornsteinen“. Für die Monster schneiden die Kinder ein großes Loch für das Maul und kleben aus Ton- papier scharfe Zähne daran. Nun fehlen noch die Augen und eine individuelle Bemalung. Oder: Mithilfe von Transparentpapier und einem Laternenstab mit elektrischem Lämpchen können die Kinder aus den Getränkekartons ihre eigenen Laternen für den nächsten Umzug herstellen. MOTIVATION Nutzen Sie das Poster „Die Begleittiere“ und lassen Sie den Wal „erzählen“, was die Kinder tun können: „Wir versuchen, wenn möglich, auf Verpackungen zu verzichten. Das ist leider gar nicht so einfach. Ansonsten achten wir darauf, dass wir den Abfall entweder in der richtigen Mülltonne entsorgen, oder wir verwerten ihn und machen etwas ganz Neues daraus.“ Tipp Die Kinder können schon eine Zeit vor dem Projekt beginnen, leere Joghurtbecher und Getränkekartons usw. zu sammeln und sich so einen Vorrat an Materialien für Upcycling-Ideen anlegen. Abschluss Mit Einverständnis der Kinder präsentieren Sie in einer Upcycling-Ausstellung die fertigen Kreationen im Rahmen eines Kita- oder Schulfestes. Sie können die Ausstellung auch thematisch organisieren: Abfälle von einer Mahlzeit erhalten eine Fläche oder Abfälle von Ausflügen, der Abfall einer Holzwerkstatt usw. und alles, was daraus entstanden ist. Bildung für nachhaltige Entwicklung Müll © Finken-Verlag · www.finken.de 58 DIE ERDE HAT FIEBER Auch sehr junge Kinder bekommen mit, dass es immer häufiger extreme Wetterlagen gibt. Vielleicht war dies nicht immer so. Die Kinder können ihre Eltern und Großeltern zum Wetter in ihrer Kindheit befragen. Doch was hat das Wetter mit dem Klima zu tun? Wie unterscheiden sich Wetter und Klima? Auf dieser Karte lernen die Kinder, wie beides zusammenhängt und wie es sich unterscheidet, und sie werden für die Probleme, die der Klimawandel mit sich bringt, sensibilisiert. Ziele / Kompetenzen • eine Vorstellung bekommen, was der Klimawandel für Folgen hat • erkennen, was gerade wichtig in der Gesellschaft ist Einstieg So können Sie beginnen: „Insbesondere in den Sommermonaten an sehr heißen Tagen wird viel über den sogenannten Klimawandel gesprochen. Es regnet weniger, die Tage werden wärmer, dafür nehmen Stürme und Naturkatastrophen wie Überschwem­ mungen zu. Insgesamt hat sich die Temperatur auf der Erde erhöht. Die Erde hat sozusagen Fieber. Eisberge und Gletscher schmelzen. Dadurch steigt der Meeresspiegel. Das Wasser gefährdet Inseln und Küsten sowie die Menschen und Tiere, die dort leben. Was ist der Unterschied zwischen Klima und Wetter? Wetter erleben wir jeden Tag. Wir sehen es, wenn wir aus dem Fenster schauen. Wir fühlen es. Das Klima erforschen die Wissenschaftler*innen über einen Zeitraum von 30 Jahren rund um den Globus. Die Klimaerwärmung hat mit dem Verhalten des Menschen zu tun. Um unsere Erde liegt eine Schutzhülle – die Atmosphäre. Sie lässt die Sonnenstrahlen zur Erde durch. Doch viele Treibhausgase von Autos, von Fabriken und von pupsenden Rindern gelangen in die Atmosphäre und wirken dort wie eine dicke Glasschicht. Die Wärmestrahlen können nicht mehr zurück ins All und sie werden wie bei einem Treibhaus zur Erde zurückgeworfen.“ Bildung für nachhaltige Entwicklung Klima © Finken-Verlag · www.finken.de M8a3terial • Bildkarte „Der Naturforscher Alexander von Humboldt“ Seite 85–86 • flache Glasschale, farbiger Klebestreifen oder Filzstift • Knetmasse • mehrere Eiswürfel (ca. 10–15 Stück), abhängig vom Durchmesser der Glasschale Aktionsbeschreibung Dauer: etwa 30 Minuten Die Kinder formen aus der Knetmasse eine kleine Insel mit Palmen, Tieren und Menschen. Der Boden (die Insel) sollte eine Dicke von mindestens 1 cm haben. Nun legen die Kinder die Insel in die Glasschale und gießen vorsichtig Wasser hinein, sodass die Insel ca. 0,8 cm im Wasser liegt. Die Inseloberfläche soll trocken bleiben. Von außen markieren die Kinder den Wasserstand mit einem farbigen Klebestreifen oder Filzstift. Nun geben sie mehrere Eiswürfel (abhängig vom Durchmesser der Glasschale) ins Wasser und warten, bis das Eis schmilzt. Hat sich nach dem Schmelzen des Eises der Wasserstand verändert? Ist die Insel noch bewohnbar? Einer der wichtigsten Naturforscher und Wissenschaftler seiner Zeit war Alexander von Humboldt (1769–1859). Er war der Erste, der die Zusammenhänge in der Natur erkannte und vor den Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels und vor der Abhol- zung des Regenwalds warnte. Über ihn können die Kinder auf Seite 85–86 mehr erfahren. MOTIVATION Nutzen Sie das Poster „Die Begleittiere“ und lassen Sie den Eisbären „erzählen“, was die Kinder tun können: „Am Nordpol gibt es unendlich viele Kilometer weit Eisschollen, die ganz fest sind und dicht an dicht übereinanderliegen. Darauf lebe ich und verlebe meine meiste Zeit dort. Von dort aus jage ich Robben, die meine Hauptnahrungsquelle sind. Ich fresse mir Fett­ reserven an. Wenn mehr und mehr das Eis schmilzt, verliere ich meinen Lebensraum und verhungere. An Land kann ich nicht überleben, dort finde ich zu wenig Nahrung. Jeder kann dem Klimawandel entgegenwirken und mithelfen, dass ich mein Zuhause behalten kann, z. B. mit weniger Fleisch essen. Die Tiere, vor allem Kühe, rülpsen und pupsen. Dabei stoßen sie ein Gas aus, das Methan heißt und sehr schädlich fürs Klima ist. Kühe sind tolle Tiere und nicht sie sind das Problem. Es ist der Mensch, der mehr Fleisch isst, als er eigentlich benötigt, und deswegen so viele Tiere und Weideland für sie braucht.“ Tipp Sie können den Klimawandel auch mit einem anderen Eiswürfel-Experiment verdeutlichen. Lassen Sie die Kinder Eiswürfel aus dem Gefrierschrank in den Kühlschrank legen. Obwohl es dort noch sehr kalt ist, schmelzen die Eiswürfel nach einiger Zeit. Abschluss Lassen Sie die Kinder reihum erzählen, was sie am meisten beeindruckt hat und was sie sich gemerkt haben. Bildung für nachhaltige Entwicklung Klima © Finken-Verlag · www.finken.de 84 Video im Web

RkJQdWJsaXNoZXIy ODYxNDcw