3160 – Sexualerziehung – Unterrichtsprojekt für die Grundschule

© Finken-Verlag · www.finken.de 3 Sexualerziehung Zum Unterrichtsprojekt „Sexualerziehung“ Sexualerziehung in der Grundschule – ein wichtiges Thema Sexualerziehung ist nicht nur die alleinige Aufgabe der Eltern. Sie gehört, auch rein rechtlich, in das Curriculum der Grundschule und ist somit eine gemeinsame Aufgabe von Eltern und Schule. Damit diese Aufgabe gelingen kann, ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten von großer Bedeutung. Um die Eltern von Anfang an „mit ins Boot zu holen“, bietet es sich an, vor der Behandlung dieses sensiblen Themas zu einem Elternabend einzuladen. Das gibt Ihnen als Lehrkraft zum einen die Möglichkeit, über die Inhalte, Methoden und Materialien des Unterrichts zu informieren und somit Transparenz zu schaffen. Zum anderen kommen Sie mit den Eltern ins Gespräch, das fördert die Kommunikation, sorgt für einen Austausch und schafft somit die Basis für eine gelingende Zusammenarbeit. Durch die Heterogenität unserer Gesellschaft, die sich auch in den Klassenzimmern widerspiegelt, gibt es dem Thema „Sexualerziehung“ gegenüber kulturell, weltanschaulich und religiös bedingte Vorbehalte. Vor allem in multikulturellen Klassen kommt der Elternarbeit eine besondere Bedeutung zu. Denn: Je besser das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrern und Eltern ist, desto eher lässt sich ein Konsens über die zu vermittelnden Inhalte und die Vorgehensweise erzielen. Falls es Vorbehalte gibt, kann der Elternabend dazu genutzt werden, Bedenken abzubauen, indem z.B. auf die wichtigen Aspekte der Gesundheitsförderung oder der Gewaltprävention im Rahmen/bei der Sexualerziehung hingewiesen wird. Jedes Kind erlebt Geschlechtlichkeit zunächst im häuslichen Umfeld. Sehr bald schon werden Kinder dann täglich mit dem zunehmend freieren Umgang mit Sexualität in unserer Gesellschaft konfrontiert (Fernsehen, Werbung, Internet usw.). Demgegenüber steht eine häufig anzutreffende Gehemmtheit, wenn es um das unverkrampfte klärende Gespräch von Erwachsenen mit Kindern über Liebe und Sexualität geht. Das hat zur Folge, dass Kinder über die Medien Eindrücke sammeln, über die oft keiner mit ihnen spricht und die sie nicht verarbeiten können. Leicht entsteht so in den Köpfen ein Durcheinander von zusammenhanglosen Teilstücken, es kann sich kein ganzheitliches Verständnis von Sexualität und Liebe herausbilden. Die Grundschule, die auch gesellschaftliche Werte und Normen vermitteln soll, muss sich dieser Aufgabe annehmen. Für eine natürliche Entwicklung ist es ganz wichtig, dass man schon im Kindesalter über das Zusammenspiel von Körperfunktionen Bescheid weiß. Das stärkt das Selbstbewusstsein und erleichtert es, mit den körperlichen und seelischen Veränderungen in der Pubertät zurechtzukommen. Außerdem erhöht fundiertes, pädagogisch aufbereitetes Wissen für die Kinder die Chance, negative sexuelle Erlebnisse zu vermeiden bzw. in bedrohlichen Situationen angemessen zu reagieren. Zur Bearbeitung des Themas Dem Lehrer/der Lehrerin als Vertrauensperson fällt die Aufgabe zu, auf die Kinderfragen einfache und verständliche Antworten zu finden, die ihrem Entwicklungsstand entsprechen und ehrlich sind. Mithilfe dieses Ordners kann das Thema in vertrauensvoller Atmosphäre abwechslungsreich und altersgemäß gestaltet werden. Im Mittelpunkt steht die Familie Branzer, die im Laufe der Geschichte Zuwachs bekommt. Die Eltern leben durch ihren freundlichen Umgang miteinander, in dem Berührungen, Umarmungen und Küsse zu einem glücklichen Leben gehören, eine körperfreundliche Grundeinstellung vor. Die beiden Töchter der Familie repräsentieren einerseits die Entwicklungsstufe der 8- bis 10-jährigen Grundschüler und andererseits das Alter der beginnenden Pubertät mit all ihren Veränderungen und Problemen. So können die unterschiedlichen Stadien der Sexualität und des Erlebens deutlich gemacht werden. Zentral für die Poster und die Rahmengeschichten ist die Einbettung von Wissen über Sexualität in die damit verbundenen Gefühle von Liebe und Zärtlichkeit. Allerdings werden auch abnorme sexuelle Verhaltensweisen (Kindesmissbrauch) nicht verschwiegen. Den Kindern soll damit auch behutsam Gelegenheit gegeben werden, über möglicherweise eigene negative Erfahrungen zu berichten. Sie sollen sensibilisiert werden für Situationen, die unter Umständen gefährlich werden können, ohne ihnen dabei Angst zu machen. Die Schülerinnen und Schüler lernen, Gefühle bei sich und anderen zu erkennen und zu benennen.

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