1060 Wuppis Abenteuer-Reise durch die phonologische Bewusstheit

Christiane Christiansen

WUPPIs Abenteuer-Reise Ein motivierendes Übungsprogramm zur Förderung der phonologischen Bewusstheit in Verbindung mit Literacy (insbesondere Textverständnis) durch die phonologische Bewusstheit von Christiane Christiansen illustriert von Marlit Peikert Einführung Wissenschaftlicher Hintergrund, Erläuterungen, Hinweise zur Durchführung

Wuppis Abenteuer-Reise durch die phonologische Bewusstheit Einführung Best.-Nr. 1060-0601 Autorin: Christiane Christiansen Illustrationen: Marlit Peikert Redaktion: Brigitte Heil Satz und Layout: Ünsal Özbakir © 2005 Finken-Verlag GmbH, Oberursel 8., durchgesehene Auflage 2023 Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Hinweis zum „Gendering“: Wir haben uns bemüht, die gängige Praxis zum Gendern im Spannungsfeld zwischen politischer Korrektheit und barrierefreier Lesbarkeit nach den Vorgaben des amtlichen Regelwerks für die deutsche Sprache sowie den Empfehlungen der DUDEN-Redaktion möglichst optimal umzusetzen. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Titels stand jedoch noch nicht abschließend fest, welche Regelungen und Schreibweisen sich für die gemeinsame männliche, weibliche und diverse Form letztlich durchsetzen werden. Vor diesem Hintergrund haben wir uns bei Texten, die sich an erwachsene Nutzer*innen wenden, bis auf Weiteres für das sog. „Gendersternchen“ * entschieden. Da es noch keine verbindliche Festlegung für eine diverse Form der Personal- und Possessivpronomen gibt, gebrauchen wir hier jeweils die männliche und die weibliche Form. Im Sinne einer barrierefreien Lesbarkeit und mit Rücksicht auf Sprachlerner*innen und auf Schüler*innen nicht-deutscher Herkunftssprache verwenden wir bei Materialien, die die Schüler*innen nutzen, lediglich die männliche und die weibliche Form. Wir verzichten bewusst auf das Gendersternchen und weichen, wo immer möglich, auf genderneutrale Alternativen aus, um Satzkonstruktionen mit mehreren Personal- und Possessivpronomen und Endungen weitgehend zu vermeiden. Besuchen Sie uns im Internet! Dort finden Sie ausführliche Informationen zu allen Finken-Produkten. www.finken.de

Inhalt © Finken-Verlag · www.finken.de 3 5 Vorwort 6 Wissenschaftlicher Hintergrund Was wird durch das Übungsprogramm gefördert? • Phonologische Bewusstheit • Textverständnis (Literacy) • Aufmerksamkeit und Konzentration • Weitere Sprachbereiche wie Artikulation und Wortschatz 8 Hinweise zur Durchführung Was ist bei der Durchführung des Übungsprogramms zu beachten? • Wer kann dieses Programm durchführen? • Vorbereitender Elternabend • Zeitplanung · Ablauf 10 Bausteine (grafische Darstellung) 11 Zur Arbeitsweise mit den Bausteinen Wie wird mit den Bausteinen des Übungsprogramms gearbeitet? 14 Zur Arbeitsweise mit den Ohrenaufgaben Wie ist eine Aufgabenkarte aufgebaut? 16 Literaturhinweise

Über die Autorin 4 © Finken-Verlag · www.finken.de Christiane Christiansen war Landeskoordinatorin für Sprachheilpädagogik und Sprachförderung im vorschulischen Bereich in Schleswig-Holstein. Von klein auf hatte sich Christiane Christiansen mit Sprache beschäftigt und bereits als Grundschulkind Geschichten geschrieben. Nach ihrem Studium der Sprachheilpädagogik wählte sie als Schwerpunkt die sprachheilpädagogische Förderung von Kindergartenkindern. In ihren wissenschaftlichen Studien bildeten „Frühzeitigkeit“ und „Umfeldbezogenheit“ wichtige Aspekte. Mit Unterstützung vom Bildungs- und Sozialministerium erarbeitete Frau Christiansen 1996 ein Fortbildungskonzept für Erzieherinnen und Erzieher. Dabei ergaben sich als neue Schwerpunkte die Bereiche „Förderung der phonologischen Bewusstheit“ und „Unterstützung des natürlichen Zweitspracherwerbs“. Dafür erstellte sie Materialien, die deutschlandweit große Beachtung fanden. 2002 stellte sie mit einer Arbeitsgruppe alle einzelnen Sprachförderaspekte im „Integrativen Sprachförderkonzept Schleswig-Holstein“ zusammen, das 2005 vom schleswig-holsteinischen Bildungsministerium umgesetzt wurde. Frau Christiansen war auch danach langjährig in der Sprachheilarbeit tätig und gab viele Jahre ihre Erfahrungen in Fortbildungsveranstaltungen an Erzieherinnen und Erzieher weiter. Sie ist Autorin zahlreicher Veröffentlichungen.

Vorwort © Finken-Verlag · www.finken.de 5 Wer ist Wuppi? Diese Frage stellt sich sofort, wenn man den Titel „Wuppis Abenteuer-Reise“ liest. Nun, Sie werden es in der einführenden Vorlesegeschichte „Wuppi vom Planeten Wupp“ erfahren: Wuppi, Sohn des Königs Wuppix vom Planeten Wupp, soll später selbst König werden, doch er hat ein Problem. Er kann nicht zuhören, er kann auch nicht reimen, Silben erkennen und all das, was man zum Lesen- und Schreibenlernen braucht. Ein König, der nicht zuhören und vielleicht auch nicht lesen und schreiben kann? Das geht nicht, meint der Bösewicht Bösix vom Nachbarplaneten und will selbst König auf Wupp werden ... Warum kommt Wuppi auf die Erde? Wuppi muss also schleunigst Zuhören und die anderen wichtigen Dinge lernen, die man zum Lesen- und Schreibenlernen können muss. So schickt ihn sein Vater zu Tim und Marie in den Kindergarten „Kinderland“, denn hier sollen die künftigen Schulanfänger*innen durch Ohrentraining „Ohrenkönige“ und „Ohrenköniginnen“ werden. Als die Ohrenaufgaben beginnen sollen, bricht sich die Erzieherin Gisela ein Bein. Wuppi muss dringend in einem anderen Kindergarten an einem Ohrentraining teilnehmen! Doch wo ist dieser Kindergarten? Wo werden Kinder Ohrenkönig*innen? An dieser Stelle springt Wuppi aus der Vorlesegeschichte – als Handpuppe lebendig geworden – in den Gruppenraum der vorlesenden pädagogischen Fachkraft hinein. Gemeinsam mit den Kindern erlebt er nun viele Abenteuer und hört Geschichten, in denen Aufgaben zur phonologischen Bewusstheit bewältigt werden müssen: So hat der arme Wal Halsschmerzen und braucht dringend einen Schal. Doch woher bekommt ein Wal einen Schal? Der traurige Glücks-Regentropfen möchte so gern einmal einen Menschen glücklich machen. Erst als er seinem Freund, dem Wind, das Reimen beibringt, schafft er es ... Die Verbindung von phonologischer Bewusstheit mit Literacy – insbesondere mit Textverständnis – war mir von Anfang an wichtig (siehe dazu Seite 7). Ich konnte nicht widerstehen, die Übungen zur phonologischen Bewusstheit mit kleinen Geschichten in einen Zusammenhang zu bringen. Zumal von zahlreichen Erzieherinnen und Erziehern auch dieser Wunsch geäußert wurde. „Wuppis Abenteuer-Reise durch die phonologische Bewusstheit“ ist ein umfassendes Sprachförderprogramm für Vorschulkinder (siehe dazu Seite 6 ff.), eingebettet in einen Handlungsrahmen mit der Leitfigur Wuppi als liebenswertem Begleiter. Da „murkst“ schon jemand. Wer? Nun, der kleine Wuppi wird ungeduldig. Er möchte, dass es endlich losgeht ... Viel Spaß und Freude mit meinem Übungsprogramm „Wuppis Abenteuer-Reise durch die phonologische Bewusstheit“! Wuppi und Christiane Christiansen

Wissenschaftlicher Hintergrund 6 © Finken-Verlag · www.finken.de Was wird durch das Übungsprogramm gefördert? Phonologische Bewusstheit Wuppi und die Vorschulkinder der Kita-Gruppe erleben gemeinsam eine Abenteuer-Reise, die gleichzeitig eine umfassende Förderung der phonologischen Bewusstheit darstellt. Was bedeutet der Begriff „phonologische Bewusstheit“? Während zur phonologischen Bewusstheit im weiteren Sinne Bereiche wie Lauschen, Reimen und Silbenerkennen gehören, bezieht sich die phonologische Bewusstheit im engeren Sinne direkt auf die kleinsten Einheiten, die Laute (Phoneme). Die Förderung der phonologischen Bewusstheit beinhaltet also Lauschübungen, Reimübungen, Silbenspiele sowie Übungen zur Analyse (Heraushören) und Synthese (Zusammenziehen) von Lauten. Die phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne stellt die Voraussetzung für die Entwicklung der phonologischen Bewusstheit im engeren Sinne dar (Barth, 2001). „Sie kann verstanden werden als die Fähigkeit, Einsicht in den lautlichen Aufbau der Sprache zu gewinnen ... Dazu benötigen Kinder die Fähigkeit, aus dem Lautstrom gesprochener Sprache einzelne lautliche Elemente zu unterscheiden und zu identifizieren“ (Barth, 2001). Zur Veranschaulichung: Stellen Sie sich bitte ein Unsinnwort vor. Sprechen Sie sich dieses Wort einmal vor. Jetzt schreiben Sie bitte dieses Wort auf. Haben Sie es geschafft? Wieso konnten Sie dieses nicht gespeicherte Wort schreiben? Ganz einfach, Sie verfügen über die Fähigkeit der phonologischen Bewusstheit. Sie konnten aus dem gehörten Wort die einzelnen Laute heraushören. Diese haben Sie dann in Buchstaben umgesetzt. Diese Strategie verwenden auch Kinder zu Beginn des Schriftspracherwerbs. Hierfür benötigen sie phonologische Bewusstheit, sonst gelingt dieses nicht. Deswegen ist die Förderung der phonologischen Bewusstheit eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb. Wolfgang Schneider und Petra Küspert (Universität Würzburg) haben in ihren wissenschaftlichen Untersuchungen festgestellt, dass eine Förderung der phonologischen Bewusstheit im letzten halben Jahr vor der Einschulung die Chancen auf ein erfolgreiches Erlernen des Lesens und Schreibens deutlich erhöht. Sie haben ein Förderprogramm zur phonologischen Bewusstheit (Küspert/Schneider, 1999) entworfen, das sie in zahlreichen Kindergruppen und mithilfe fortgebildeter Erzieher*innen erprobten. Ein systematischer Kurs zur Förderung der phonologischen Bewusstheit unter Einbezug der phonologischen Bewusstheit im engeren Sinne sollte im letzten Halbjahr vor der Einschulung durchgeführt werden (siehe auch Schneider). Bei den Kindern dieser Altersstufe zeigt sich bereits deutlich das Interesse an Lauten, an Sprache. Hier kommen die Kinder zu Ihnen und fragen z. B. „Kannst du meinen Namen schreiben?“ Oder sie zeigen stolz, dass sie selbst ihren Namen schreiben können. Das Besondere und Neue an dem Sprachförderprogramm „Wuppis Abenteuer-Reise durch die phonologische Bewusstheit“ ist die Einbettung der Übungen (Förderung der phonologischen Bewusstheit) in einen Handlungsrahmen. Der Programmaufbau berücksichtigt die entwicklungsbedingte Unterscheidung von phonologischer Bewusstheit im weiteren und engeren Sinne.

Wissenschaftlicher Hintergrund © Finken-Verlag · www.finken.de 7 Textverständnis (Literacy) Ich habe die phonologische Bewusstheit mit dem Aspekt „Literacy“ und hier besonders mit Textverständnis verknüpft. Warum ist mir diese Verbindung wichtig? Ulich führt aus: „Literacy ist ein Sammelbegriff für kindliche Erfahrungen rund um die Buch-, Erzähl- und Schriftkultur und bedeutet umfassende Sprachförderung“ (Ulich, 2003). Kinder mit reichhaltiger Literacy-Erfahrung haben danach langfristig Entwicklungsvorteile sowohl im Bereich Sprachkompetenz als auch im Schriftspracherwerb. Die Pisa-Studie verdeutlichte zudem, dass sehr viele der überprüften Kinder Probleme im Bereich Textverständnis zeigten. Dieser Bereich von Literacy kann durch einen Handlungsrahmen, wie er mit der Geschichte von Wuppi vorliegt, intensiv gefördert werden. Das Verständnis des Textes führt zur unmittelbaren Handlung. Der motivierende Aspekt von Handlungsgeschichten, in denen die Kinder selbst aktiv werden, bewirkt zusätzlich eine positive Lernatmosphäre, die sich vorteilhaft auf das Lernen auswirkt und so die Förderung unterstützt (Spitzer, 2002). Aufmerksamkeit und Konzentration Führen wir für diesen Bereich doch wieder ein kleines Experiment durch: Schließen Sie einmal die Augen und versuchen Sie zu erlauschen, was vor Ihrem Fenster geschieht ... Haben Sie es herausgefunden? Sie werden merken, dass Sie nach dieser Übung sehr viel konzentrierter und aufmerksamer sind als vorher. Das Lauschen, das genaue Hinhören und Heraushören, kurz – die Übung der phonologischen Bewusstheit – bewirkt eine genaue Ausrichtung auf den Wahrnehmungsbereich, was nur mit einer Steigerung von Aufmerksamkeit und Konzentration möglich ist. Wissenschaftlich untersucht ist dieser Zusammenhang noch nicht, allerdings zeigt er sich deutlich in der Praxis, was zumindest einen noch zu erforschenden Hinweis auf die Wirksamkeit gibt. Weitere Sprachbereiche wie Artikulation und Wortschatz Die Förderung der phonologischen Bewusstheit wird durch Reimspiele, Silbenspiele, deutliche Artikulation, sprachlich begleitete Bewegungen, Einsatz von Mundgeräuschen, Heraushören und Zusammenziehen von Lauten, aber auch durch den Einbezug von Wortschatz, Satzbildung usw. zu einer komplexen Sprachförderung erweitert. So muss z. B. ein Fantasiegefährt, das „Wuppobil“, durch gemeinsam erdachte Zaubersprüche in das jeweils benötigte Fortbewegungsmittel verwandelt werden, was schon in sich eine Sprachförderung birgt. Dazu gehören z. B.: Reimen, deutliches Aussprechen, Wortschatzerweiterung ...

Hinweise zur Durchführung 8 © Finken-Verlag · www.finken.de Was ist bei der Durchführung des Übungsprogramms zu beachten? Wer kann dieses Programm durchführen? Sie? Ja! Denn Sie haben den Text bis zu dieser Frage gelesen und dadurch schon Ihr Interesse an Wuppi gezeigt. Sie sind motiviert, weiterzulesen. Und gerade dies – Interesse und Motivation – sind schon die wichtigsten Voraussetzungen, um das Programm zum Erfolg zu führen. Ich nehme an, dass Sie als Erzieherinnen und Erzieher mit Kindern arbeiten, die bald in die Schule kommen. Möglicherweise haben Sie auch schon an einer Fortbildung zum Thema „Phonologische Bewusstheit“ teilgenommen. Generell haben Sie ein Interesse an der Förderung der phonologischen Bewusstheit als Vorbereitung der Ihnen anvertrauten Kinder auf den Schriftspracherwerb in der Schule. Auch wollen Sie gern weitere Bereiche wie Literacy, Wortschatz usw. einbeziehen. Die kindbezogene, ganzheitliche Form der Förderung gehört auch zu Ihren pädagogischen Grundsätzen und Sie sind bereit, sich auf Handlungsgeschichten einzulassen, die nicht nur Kindern Freude bereiten. Auch besitzen Sie selbst die Motivation und Kreativität, die Sie benötigen, um Kindern Lerninhalte positiv und somit wirksam zu vermitteln. Kurz – mit diesen Voraussetzungen ist das Programm auf Sie und die Ihnen anvertrauten Kinder zugeschnitten. Vorbereitender Elternabend Bitte führen Sie rechtzeitig vor dem Beginn des Ohrentrainings einen Informations-Elternabend durch. Hier sollte das Ziel der Förderung der phonologischen Bewusstheit – als sicherer Einstieg in einen erfolgreichen Schriftspracherwerb – verdeutlicht werden. Eine Veranschaulichung durch praktische Beispiele aus dem Programm erleichtert dies. Zusätzlich sollte die Bedeutung von Literacy und Textverständnis hervorgehoben werden. Im Heft „Anhang“ finden Sie einen Vorschlag zur Einladung der Eltern zu diesem Elternabend (Seite 27). Die Teilnahme der Kinder an dem Übungsprogramm sollte grundsätzlich freiwillig sein. Die Begeisterung ist generell so groß, dass Kinder und Eltern den Beginn kaum abwarten können. Die Kinder merken, dass sie nun „groß“ sind. Sie gehören zu den „Schulkindern“. Das spannende Ohrentraining bewirkt bei den teilnehmenden Kindern eine positive Erwartungshaltung bezüglich der Schule, was sehr zu begrüßen ist. Die positiven Rückmeldungen der aufnehmenden Schulen unterstützen den Zuspruch der Eltern zusätzlich.

Hinweise zur Durchführung © Finken-Verlag · www.finken.de 9 Zeitplanung · Ablauf Die Übungen für die künftigen Schulanfänger*innen sollten innerhalb des letzten halben Jahres in der Kindertageseinrichtung durchgeführt werden. Denn wie schon weiter oben ausgeführt, befinden sich die künftigen Schulanfänger*innen zu diesem Zeitpunkt in einer Entwicklungsphase, die die Kinder für das Training der phonologischen Bewusstheit öffnet. Das gesamte Übungsprogramm beansprucht in Verbindung mit der Vorlesegeschichte etwa 17 Wochen. Es sollten jedoch mindestens 18 Wochen veranschlagt werden, um Zeitengpässen vorzubeugen. Das Programm beginnt mit der Vorlesegeschichte „Wuppi vom Planeten Wupp“. Den Zeitrahmen hierfür können Sie selbst bestimmen. Einige Erzieher*innen planen eine Woche dafür, andere nur 3 bis 4 Tage. Grundsätzlich sollte die Zeitplanung flexibel und auf Ihre Gruppe bezogen gestaltet werden. Wichtig ist, dass nach dem Vorlesen der Geschichte möglichst direkt die Auflösung der Frage erfolgt: „Wo kann Wuppi an einem Ohrentraining teilnehmen?“ Sonst „verpufft“ die Wirkung der Überraschung, dass Wuppi in Ihrer Kita landet und mit Ihnen und den Vorschulkindern ein Ohrentraining durchführen wird. Nach dem Übergang von der Vorlesegeschichte zum Übungsprogramm müssen Sie nur noch dem Ablauf der Übungen folgen. Das Training wird täglich – am besten morgens zu einem festen Zeitpunkt – durchgeführt. Pro Tag ist eine Übung vorgesehen, die genau beschrieben ist, die Sie aber durchaus frei gestalten können. Die Durchführung einer Ohrenaufgabe dauert in der Regel nicht länger als 30 Minuten. Der Text suggeriert ggf. eine längere Durchführungszeit. Das entspricht jedoch nicht der Realität. Lediglich einige Geschichten erfordern etwas mehr Zeit. Hier können Sie den Inhalt auf zwei Tage verteilen oder den Zeitraum verlängern.

Christiane Christiansen Christiane Christiansen Die Vorlesegeschichte ist der Einstieg in das Übungsprogramm und die Überleitung zu den Aufgaben. Das Ohrentraining besteht aus 80 Aufgabenkarten (DIN A4, laminiert). Das Heft „Anhang“ bietet Ihnen Material- und Wortlisten für die Reim-, Silben- und Lautspiele sowie eine Vielzahl an Kopiervorlagen für Bildkarten u. v. a. Die Handpuppe Wuppi begleitet Sie durch das Übungsprogramm. Der Ordner beinhaltet die Hefte „Einführung“ und „Anhang“ sowie die Vorlesegeschichte und die Aufgabenkarten. Im Heft „Einführung“ finden Sie Erläuterungen zum wissenschaftlichen Hintergrund sowie zahlreiche Hinweise zur Durchführung des Übungsprogramms. Bausteine 10 © Finken-Verlag · www.finken.de 26 © Finken-Verlag · www.finken.de Christiane Christiansen © Finken-Verlag · www.finken.de Wuppis Abenteuer-Reise Wo ? Gruppenraum mit Kissen Was ? Wortliste O-Wörter Anhang Seite 10 Wuppi freut sich heute wieder sehr. Denn er kuschelt so gern. Beim Vorlesen geht das sehr gut und … heute wird wieder vorgelesen. Die Kinder zaubern schnell eine Vorleseecke herbei … Nun liest die pädagogische Fachkraft vor: Ri, ra, rund, was kommt aus meinem Mund? Wuppi und die Kinder lernen, Anlaute (Vokale) herauszuhören. Oma und Opa brauchen warmes Wasser (Anlaut „O“) und Opa wohnten in einem alten Haus. Sie wohnten schon dreißig Jahre dort. Bisher war immer alles in Ordnung. Doch heute, gerade als Opa sich eingeseift hatte und sich abduschen wollte, da kam nur kaltes Wasser aus der Dusche: „Brrrr“, sagte er, „das ist aber kalt!“ Ganz laut rief er: „Oma!“ Oma kam die Stufen heraufgelaufen, denn das Bad befand sich im ersten Stock. „Was ist denn, Opa?“, fragte sie völlig außer Atem. „Das Wasser ist kalt!“ „Was soll ich denn da machen?“, fragte Oma. „Schau doch einmal, ob die Heizung im Keller noch funktioniert“, sagte Opa. „Mmmh“, machte Oma. Sie stieg hinab in den Keller, wo die Heizungsanlage stand. Dort war es nicht so warm wie sonst. Sie klopfte an den Heizofen, weil sie dachte, das könnte helfen. Stattdessen meldete sich ein Stimmchen: „Herein!“ Nun rief Oma: „Oooooopaaaaa!“ Opa hörte zwar schwer, aber das war so laut, dass er – nur mit einem Bademantel bekleidet – in den Heizkeller gestürmt kam. „Was ist passiert?“ „Da, da ist etwas im Heizkessel! Es hat ‚herein‘ gesagt, als ich geklopft habe.“ „Oma, du wirst doch nicht etwa alt und tüttelig?“, fragte Opa. „Sag nicht so etwas, ich kann noch sehr gut hören. Es hat ‚herein‘ gesagt“, wiederholte Oma. Nun klopfte Opa gegen den Heizkessel. Wieder sagte das Stimmchen „Herein“! Opa und Oma schauten sich ungläubig an. „Tatsächlich, es hat ‚herein‘ gesagt“, stellte Opa fest. Nun baute sich Opa direkt vor dem Heizkessel auf: „Wer bist du? Komm da raus!“ „Ich bin Ofix aus dem Ofenland. Ich wollte mir einmal die Erde anschauen, deswegen bin ich hier. Aber mir ist es überall zu kalt. Deswegen bin ich in euren Heizkessel gekrochen. Hier drinnen ist es kuschelig warm.“ „Aber nun funktioniert unsere Heizung nicht mehr richtig und wir haben kein heißes Wasser mehr“, polterte Opa da los. Oma Ohrenaufgabe 38 © Finken-Verlag · www.finken.de Wuppis Abenteuer-Reise Wo ? Gruppenraum mit Kissen Was ? Wanne/Tuch (See) Muggelsteine (Fischfutter) Kro-ko-dil – dreimal klatschen ist nicht viel! Stabilisierung: Wuppi und die Kinder lernen das Erkennen von Silben, dabei wird das Unterscheiden von Lauten mit einbezogen. Die kleinen Fische haben Hunger Wuppi krabbelt heute sehr schnell aus seiner Tasche. Kinder, die Fische im See von Pumpelhausen haben nichts mehr zu fressen und müssen verhungern, wenn wir nicht helfen. Sofort überlegen die Kinder, wie sie zum See gelangen können. Sie zaubern sich … Schnell gelangen sie zum See. Dort angekommen, zaubern sie Fischfutter herbei. Doch einfach in den See schütten können sie es nicht, denn Wuppi erklärt: In dem See lebt auch ein großer, dicker Fisch. Der ist s dick, weil er den kleinen Fischen das Futter wegfrisst. Er soll aber unser Futter nicht bekommen. Der König der kleinen Fische passt auf, wo der große Fisch gerade schwimmt. Wenn er w iter weg schwimmt, gibt er mir „b, b, b, b“ als Signal in meine Antennen. Das mache ich dann für euch nach. Wenn Gefahr droht, sendet er „p, p, p, p“. Dann müssen wir das Füttern unterbrechen. (Die pädagogische Fachkraft kann den Unterschied zwischen „b“ und „p“ noch verdeutlichen: Wenn man eine Feder auf die Hand legt und „p“ sagt, fliegt diese weg, bei „b“ nicht.) Nun beginnen die Kinder, die kleinen Fische zu füttern. Sie werfen das „Futter“ in den See (große Wanne o. Ä.), solange Wuppi „b“ weitergibt. Bei „p“ unterbrechen die Kinder das Füttern. Jetzt ruft Wuppi auf einmal: Toll, prima! Er erklärt den erstaunten Kindern: Die kleinen Fische sind satt! Wir haben es geschafft. Aus Dankbarkeit laden sie uns ein, in ihrem See zu schwimmen! Das finden die Kinder natürlich toll. Und mit einem lauten Juchhu! springt Wuppi als Erster in die Fluten. Ich schwimme … Später gibt es vielleicht noch ein Lagerfeuer am Strand? Ohrenaufgabe 35 © Finken-Verlag · www.finken.de Wuppis Abenteuer-Reise Wo ? Gruppenraum mit Kissen (Wuppobil) Was ? kleines Glöckchen 2 größere Glöckchen Material/Geräusche: Trillerpfeife, Klangstäbe, Ball prellen, Tür öffnen/ schließen … weitere Beispiele Anhang Seite 7 Wer noch ? 2. pädagogi che Fachkraft/ält res Kind Schubidu, hörst du zu? Wuppi und die Kinder lernen, Geräusche zu erkennen, herauszuhören und die Richtung, aus der sie kommen, zu identifizieren. Wo ist das Glöckchen? Nachdem der kleine Wuppi murksend und sich die Augen reibend aus seiner Tasche gekommen ist und die Kinder ihn begrüßt haben, finden sie gleich gemeinsam das Wuppobil (➞ Kissen). Die pädagogische Fachkraft schaut in ihrem Buch nach: Wir sollen das Wuppobil in einen Bus verwandeln. Wuppi zaubert los: Alle müssen den Spruch zweimal rhythmisch und mit Armbewegungen sprechen, damit der Zauber gelingt. Stolz schaut Wuppi auf die Kissen, die die Kinder schnell nebeneinander gelegt haben: Der Bus ist fertig! Nun steigen alle mit tipp, tapp, tipp … in das Reisegefährt ein und schnallen sich geräuschvoll an. Die pädagogische Fachkraft liest: Nun müsst ihr dem Bordcomputer vom Wuppobil sagen: Wir wollen in das Geräuscheland. Die Geräusche im Geräuscheland haben nämlich ein großes Problem und bitten euch um Hilfe: Das Glöckchen ist noch sehr klein. Es hat sich wahrscheinlich im Geräuscheland verlaufen. Bitte sucht es. Ihr müsst nur lauschen, wo ein kleines Glöckchen zu hören ist. Ihr werdet es bestimmt erkennen. Die Eltern machen sich große Sorgen, bitte findet das Glöckchen. Wi, wo, wus, du bist jetzt ein Bus! Ohrenaufgabe 1

Zur Arbeitsweise mit den Bausteinen © Finken-Verlag · www.finken.de 11 Wie wird mit den Bausteinen des Übungsprogramms gearbeitet? Einführung In dem hier vorliegenden Heft „Einführung“ werden Sie ausführlich mit dem Übungsprogramm vertraut gemacht und erhalten neben Erläuterungen und Ausführungen zum wissenschaftlichen Hintergrund zahlreiche Hinweise und Tipps zur Durchführung sowie Literaturhinweise zur Vertiefung Ihrer theoretischen Kenntnisse. Anhang Materialhinweise zu den Übungsbereichen habe ich in dem Heft „Anhang“ zusammengefasst. So werden ständige Wiederholungen vermieden. Sie können sich aus den Materiallisten die Dinge heraussuchen, die in Ihrer Kita vorhanden sind. Bei Bedarf können Sie zusätzliche Kopiervorlagen verwenden. Bewusst habe ich darauf verzichtet, alle Gegenstände auch als Bildkarten zu fertigen. Denn zur Wortschatzerweiterung z. B. bei Kindern mit Migrationshintergrund eignen sich Gegenstände besser als zweidimensionale Abbildungen. Die Praxis zeigt auch, dass die Kinder mit Fortschreiten des Kurses immer weniger Material zur Veranschaulichung benötigen. Einmal zusammengesucht stehen die Gegenstände sortiert für die Kurse der folgenden Jahre zur Verfügung. Einige Kopiervorlagen, die Sie im Heft „Anhang“ finden, ergänzen das Material für die Ohrenaufgaben: • Der Ohrenpass wird zu Beginn des Ohrentrainings eingeführt und ist für die Kinder ein motivierender Begleiter durch das Übungsprogramm. Er wird zu einem Minibuch gefaltet und passt dann in jede Kindergartentasche. Wenn eine Ohrenaufgabe gelöst wurde, wird diese von den Kindern auf der entsprechenden Seite markiert bzw. farbig angemalt. • Die Urkunden für Ohrenkönige und Ohrenköniginnen werden am Ende des Ohrentrainings im Rahmen einer Feier verteilt: Die Kinder sind dann richtige „Ohrenkönig*innen“! Alle weiteren Kopiervorlagen werden im Heft „Anhang“ genau erläutert. Vorlesegeschichte „Wuppi vom Planeten Wupp“ Das Übungsprogramm beginnt mit dem Vorlesen der Geschichte „Wuppi vom Planeten Wupp“. Hier lernen die Kinder Wuppi kennen und erfahren, dass er dringend an einem Ohrentraining teilnehmen muss, damit der schlimme Bösix vom Nachbarplaneten nicht König auf dem Planeten Wupp wird ... Doch – ich möchte hier noch nicht zu viel verraten. Am Ende der Vorlesegeschichte erfahren Sie genau, wie Sie den Übergang zum Ohrentraining gestalten können.

Zur Arbeitsweise mit den Bausteinen 12 © Finken-Verlag · www.finken.de Ohrentraining mit 80 Aufgabenkarten „Wuppi und die Kinder werden Ohrenkönig*innen“ Nachdem die Kinder und Wuppi sich richtig kennengelernt haben, beginnt für alle gemeinsam das Übungsprogramm oder auch Ohrentraining. Dieses besteht aus 80 einzelnen Übungen (Ohrenaufgaben), die in eine Handlungsgeschichte eingebettet sind. Wuppi erlebt gemeinsam mit den Kindern viele Abenteuer und hört Geschichten, in denen er Aufgaben zur phonologischen Bewusstheit, die auch den Literacy-Aspekt berücksichtigen, lösen muss. Am Ende werden Wuppi und die Kinder Ohrenkönig*innen, bekommen Urkunden und feiern ein Fest. Jede Gruppe benötigt eine individuell auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Vorgehensweise. Das Voranschreiten der Gruppe ist hierfür der notwendige Maßstab. Aus meiner langjährigen Fortbildungsarbeit mit Erzieher*innen weiß ich zudem, dass diese in der Regel sehr kreativ sind und häufig eigene Ideen der Gestaltung einbeziehen. Bitte gehen Sie frei und kreativ mit den Ohrenaufgaben um, Wuppi wird es akzeptieren und nicht anfangen zu „murksen“. Die Fantasie und Vorstellungskraft der Kinder spielt bei den Ohrenaufgaben eine große Rolle. Fantasie fördert Sprache. Für Kinder im Kindergarten stellt es kein Problem dar, sich mit wenigen Utensilien z. B. eine vollständige Unterwasserwelt vorzustellen. Fantasie fördert Kreativität. Diese benötigen die Kinder im weiteren Verlauf ihrer Entwicklung (Vortrag Spitzer, 2004). So tritt das Fantasiegefährt „Wuppobil“ (Kissen oder Teppichfliesen reichen zur Darstellung) jedes Mal zu Beginn einer Übung auf. Es wird mithilfe eines Zauberspruches in eine Vorleseecke oder auch in das entsprechende Gefährt verwandelt, das Wuppi und die Kinder zu den Schauplätzen ihrer Abenteuer bringt. Am Ende gelangen sie damit wieder zurück in die Realität. Das „Wuppobil“ bietet damit einen wiederkehrenden Rahmen für die Kinder, der als Ritual und zur Orientierung dient. Das Ohrentraining beginnt mit der Förderung der phonologischen Bewusstheit im weiteren Sinne – Lauschen, Hinhören, Reimen, Silbenerkennen – und setzt sich fort mit den Übungen zur phonologischen Bewusstheit im engeren Sinne – Analyse und Synthese von Lauten. Lauschspiele werden in vielen Kindertageseinrichtungen quasi als „Lausch- und Hinhörphase“ schon von Anfang an in den Alltag eingearbeitet. Insofern wurde für diesen Bereich nur eine Woche veranschlagt. Sollte hier noch Übungsbedarf bestehen, liegen weitere Materialien vor, die vorgeschaltet werden können (Christiansen, 2002/2003). Der Übungsbereich Reimen wird von Anfang an durch das Verzaubern des „Wuppobils“ einbezogen, was sich bis zum Ende des Trainings fortsetzt. Direkte Übungen zum Reimen beginnen nach der Lauschphase. Es folgen Silbenübungen, die auf die Struktur von Sprache aufmerksam machen. Es schließen sich die Ohrenaufgaben an, die die phonologische Bewusstheit im engeren Sinne (Analyse und Synthese von Lauten) fördern.

Zur Arbeitsweise mit den Bausteinen © Finken-Verlag · www.finken.de 13 Aufgrund des umfangreichen Inhaltes und der Notwendigkeit der intensiven Förderung im Bereich der Analyse und Synthese von Lauten beansprucht der Phonembereich einen besonders großen Anteil im Programm. Das Erkennen von Lauten (Phonemen) in Wörtern ist ein wichtiges Strukturelement unserer Sprache. Viele Kinder haben aber Probleme mit der Lautunterscheidung. Für die Lautanalyse habe ich deswegen primär lauttreue Begriffe verwendet, um die Verknüpfung von Lauten und Buchstaben in der Grundschule vorzubereiten. Denn viele Grundschulen verwenden lauttreue Verfahren für den Leselernprozess und den Schriftspracherwerb. Das heißt, es ist besonders wichtig, einen beim Sprechen erkannten Laut mit dem entsprechenden Schriftzeichen (Buchstaben) verbinden zu können. Die Verknüpfung vom Hören bzw. Wahrnehmen zum Schreiben ist hergestellt. Da die Kinder die Synthese von Lauten („Schneckensprache“) nach der Durchführung der Analyse ohne Probleme bewältigen, kann dieser Bereich bei Zeitmangel verkürzt werden. Die Förderbereiche wie Textverständnis, Wortschatz usw. folgen keinem hierarchischen Prinzip. Sie fügen sich permanent in den gesamten Text ein und stellen eine ständige Sprachförderung dar. Handpuppe Wuppi Wuppi wird Sie durch den Kurs begleiten und mit seinem Lachmund unterstützen. Die Handpuppe ist zugleich der gute Freund der Kinder, Identifikationsfigur und – gerade bei schüchternen Kindern – der ideale Dialogpartner.

Zur Arbeitsweise mit den Ohrenaufgaben 14 © Finken-Verlag · www.finken.de Ohrenaufgabe © Finken-Verlag · www.finken.de Wuppis Abenteuer-Reise Wo ? Gruppenraum mit Kissen Was ? Korb mit Reimgegenständen und/oder Bildkarten (BK), z. B. Hose – Dose … Anhang: Liste Seite 8 BK Seite 14 ff. Nun bittet Wuppi wieder die pädagogische Fachkraft vorzulesen. Wuppi erklärt den Kindern auch heute wieder die Aufgabe: Zuerst müssen wir das Wuppobil wieder in eine Vorleseecke verwandeln. Fällt euch vielleicht allein ein Zauberspruch ein? Gemeinsam überlegen die Kinder: Wibbel, wabbel, wecke, du bist eine Vorleseecke! Der traurige Glücks-Regentropfen Schubidu, hörst du zu? Stabilisierung: Die „Ohren“ lernen und üben das richtige Aufnehmen, Behalten und Wiedergeben von Reizen (Speicherung und richtige Abfolge von Lauten) und werden durch erste Reimspiele für die Struktur der Sprache sensibilisiert. kleine Glücks-Regentropfen freute sich riesig. Denn heute durfte er zum ersten Mal auf die Erde fallen. Er hieß Glücks-Regentropfen, weil er allen Menschen, auf die er tropfte, Glück brachte. Er malte sich schon aus, wie es sein würde, wenn ein Mensch plötzlich glücklich wurde. Wahrscheinlich tanzte er durch die nassen Straßen, patschte durch die Regenpfützen oder sprang sogar in die Luft. Doch als der kleine Regentropfen auf die Erde herunterfiel, wollte ihn keiner haben. Alle Menschen, die er treffen wollte, wichen ihm aus oder hielten einen Regenschirm über den Kopf. So landete unser kleiner Glücks-Regentropfen auf dem kalten Bürgersteig, wo er kläglich anfing zu weinen. Das hörte der Wind und kam herbeigeweht (Kinder: f, f, f, f …): „Weine nicht, kleiner Regentropfen. Ich kann dir helfen. Beim nächsten Mal wehe ich dich genau auf den Kopf eines Menschen. Der wird dann ganz glücklich und tanzt bestimmt durch die Straßen. Aber ich habe eine Bitte: Ich weiß, dass dein Regentropfen-Papa dir das Reimen beigebracht hat. Ich kann das nicht. Ich möchte es auch können. Kannst du es mir beibringen?“ „Das ist kein Problem!“, antwortete der Regentropfen. „Die Kinder, die gerade zuhören, können bestimmt mithelfen. Komm, bring mich zur Regenwolke zurück. Dann fangen wir mit dem Unterricht an.“ Kaum hatten sie die Regenwolke erreicht, begann der Reimunterricht. Der Regentropfen holte seine Spielsachen herbei. „Schau einmal, hier ist ein Haus und hier ist eine Maus“, erklärte er, „Haus reimt sich auf Maus. Haus, Maus klingt fast gleich. Nur ganz vorne ist es voneinander verschieden.“ Der Wind nickte. Nun nahm der Regentropfen andere Spielsachen: „Hose – Dose reimt sich auch. Hier habe ich eine Rose. Was, meinst du, reimt sich auf Rose? Wuppi und die Kinder dürfen dir helfen.“ (Kinder: Hose, Dose …) „Was reimt sich auf Vase?“, fragte nun der kleine Regentropfen. „Das findest du in deinem Gesicht.“ (Kinder: Nase) Nun setzte der Regentropfen die Reim- übungen fort. Er fragte jedes Mal: „Was reimt sich auf …?“ Die Reimwörter können hier durch Gegenstände veranschaulicht werden, die in einem Korb o. Ä. liegen. Die Kinder helfen jedes Mal. „Nun hast du genug gelernt, Wind. Wuppi und die Kinder haben auch toll aufgepasst! Vielleicht können die sich jetzt noch Reime für dich ausdenken?“ Wuppi findet ein ganz tolles Reimpaar: Topf. Nun zeigt er auf seinen Kopf: Kopf. Alle loben den Kleinen. Aber auch den Kindern fallen noch Reimpaare ein, ggf. hilft die pädagogische Fachkraft mit dem ersten Begriff … Nun wird weiter vorgelesen. Der 9 ③ ④ ⑥ ① ⑤ ⑦ ⑩ ⑨ ⑧ Wie ist eine Aufgabenkarte aufgebaut? ②

Zur Arbeitsweise mit den Ohrenaufgaben © Finken-Verlag · www.finken.de 15 ① Nummerierung der Aufgabenkarten ② Angabe des Themenbereiches ③ Überschrift der Geschichte ④ Der gelb unterlegte Übungsteil gibt Ihnen Anregungen und lässt Ihnen in der Umsetzung einen großen Spielraum. Sie können die Durchführung auch individuell abwandeln. Die gedruckte Formulierung stellt lediglich ein Beispiel dar. ⑤ In dieser blauen Schrift erscheinen mögliche Wortbeiträge der Kinder, der Erzieher*innen bzw. anderer Figuren aus der Geschichte. Diese Texte dienen dazu, sich den Verlauf der Übung lebendig vorzustellen. Der Wortlaut kann in der Realität aber auch ganz anders aussehen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf Anführungszeichen und Kommas verzichtet. ⑥ Der Zauberstab weist auf einen Zauberspruch hin, der in der Regel gemeinsam überlegt und rhythmisch gesprochen wird. ⑦ Bei Vorlesetexten ist das erste Wort optisch hervorgehoben. ⑧ Ein gelber Farbbalken markiert, dass die Vorlesegeschichte unterbrochen wird. Hier übernehmen Sie wieder die Führung und weitere Gestaltung wie vorgeschlagen. ⑨ Die blaue Schrift innerhalb der Vorlesegeschichte markiert mögliche Äußerungen der Kinder. ⑩ Im grünen Balken finden Sie Materialhinweise und organisatorische Angaben zur Umsetzung der jeweiligen Ohrenaufgabe.

Literaturhinweise 16 © Finken-Verlag · www.finken.de Barth, K.: Früherkennung von Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten und Möglichkeiten der Prävention, in: KiTa aktuell ND, Nr. 10, 2001 Christiansen, Ch.: Übungskatalog zur Förderung der phonologischen Bewusstheit, Kiel, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.) 2002 Christiansen, Ch.: Spielerische Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen, Kiel, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.) 2003 Christiansen, Ch. und Stoltenberg, N.: Arbeitsblätter zur Förderung der phonologischen Bewusstheit am Schulanfang, Kiel, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.) 2002 Küspert, P. und Schneider, W.: Hören, lauschen, lernen, Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 1999 Lauer, N.: Zentral-auditive Verarbeitungsstörung im Kindesalter, Stuttgart, Thieme 1999 Langenbruch, B.: Man hört nicht mit dem Ohr allein, Ohrenkönige bei Schulanfang, Hildesheim, Jugendärztlicher Dienst des Landkreises Hildesheim (Hrsg.) 2002 Marx, H. und Jansen, H.: Möglichkeiten und Grenzen der Früherkennung und Vorhersage von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten, in: Forum Logopädie, Nr. 2, 1999 Plume, E. und Schneider, W.: Hören, lauschen, lernen 2, Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 2004 Ptok, M.: Phonologische Bewusstheit – oder von der Schwierigkeit, richtig schreiben zu lernen, in: HNO aktuell, Heidelberg 2000 Spitzer, M.: Lernen. Gehirnforschung und die Schule des Lebens, Heidelberg, Berlin, Spektrum Akademischer Verlag 2002 Spitzer, M.: Vortrag am 17.11.2004, Ärztekammer Bad Segeberg Tischler, B. und Moroder-Tischler, R.: Einfach tanzen (Anleitungsheft + 2 MC), Spielend tanzen, Kiel, Balsies Verlag 2003 Ulich, M. und Mayr, T.: SISMIK (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kindertageseinrichtungen), Staatsinstitut für Frühpädagogik München, Freiburg im Breisgau, Herder 2003 Ulich, M., Oberhuemer, P. und Soltendiek, M.: Die Welt trifft sich im Kindergarten, Staatsinstitut für Frühpädagogik München, München, ursprünglich Luchterhand 2001, jetzt Beltz Ulich, M.: Literacy – sprachliche Bildung im Elementarbereich, in: kiga heute, Nr. 3, 2003

WUPPI vom Planeten Wupp von Christiane Christiansen illustriert von Marlit Peikert Vorlesegeschichte

Wuppi vom Planeten Wupp Vorlesegeschichte Best.-Nr. 1060-0597 Autorin: Christiane Christiansen Illustrationen: Marlit Peikert Redaktion: Brigitte Heil Satz und Layout: Ünsal Özbakir © 2005 Finken-Verlag GmbH, Oberursel 8., durchgesehene Auflage 2023 Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Hinweis zum „Gendering“: Wir haben uns bemüht, die gängige Praxis zum Gendern im Spannungsfeld zwischen politischer Korrektheit und barrierefreier Lesbarkeit nach den Vorgaben des amtlichen Regelwerks für die deutsche Sprache sowie den Empfehlungen der DUDEN-Redaktion möglichst optimal umzusetzen. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Titels stand jedoch noch nicht abschließend fest, welche Regelungen und Schreibweisen sich für die gemeinsame männliche, weibliche und diverse Form letztlich durchsetzen werden. Vor diesem Hintergrund haben wir uns bei Texten, die sich an erwachsene Nutzer*innen wenden, bis auf Weiteres für das sog. „Gendersternchen“ * entschieden. Da es noch keine verbindliche Festlegung für eine diverse Form der Personal- und Possessivpronomen gibt, gebrauchen wir hier jeweils die männliche und die weibliche Form. Im Sinne einer barrierefreien Lesbarkeit und mit Rücksicht auf Sprachlerner*innen und auf Schüler*innen nicht-deutscher Herkunftssprache verwenden wir bei Materialien, die die Schüler*innen nutzen, lediglich die männliche und die weibliche Form. Wir verzichten bewusst auf das Gendersternchen und weichen, wo immer möglich, auf genderneutrale Alternativen aus, um Satzkonstruktionen mit mehreren Personal- und Possessivpronomen und Endungen weitgehend zu vermeiden. Besuchen Sie uns im Internet! Dort finden Sie ausführliche Informationen zu allen Finken-Produkten. www.finken.de

© Finken-Verlag · www.finken.de 3 „Guten Tag, Gisela!“, schmettert es laut aus zwei Kinderkehlen. „Huch! Ich habe euch gar nicht kommen hören! Guten Tag, Marie! Guten Tag, Tim!“, begrüßt die Erzieherin die Kinder. Sie kocht gerade in der Küche Tee. „Ihr seid ja heute früh hier.“ „Können wir im Pinguinraum spielen?“, betteln die beiden. Sie gehören nämlich zur Gruppe der Pinguine. „Ja, ich bin gleich hier fertig, dann komme ich auch! Lasst aber die Tür offen stehen!“ Tim und Marie lassen sich das nicht zweimal sagen. Flink laufen sie los. Sie öffnen die Tür zum Pinguinraum, wollen hineinstürmen und – bleiben wie angewurzelt stehen: Alle Schubladen sind geöffnet und der Inhalt ist auf dem Boden verstreut. Puppen, Kuscheltiere und das Obst aus dem Kaufmannsladen liegen wild durcheinander auf dem Bauteppich. Die Kissen der Vorleseecke hingegen sind zu einer Art Berg aufgestapelt und die Wolldecke ist darübergebreitet. Der Einbrecher

4 © Finken-Verlag · www.finken.de Tim und Marie finden endlich ihre Sprache wieder: „Gisela!“, schreien sie so laut, dass die Fensterscheiben klirren. Erschrocken kommt sie aus der Küche gestürzt: „Was ist denn hier passiert?“ Fassungslos betrachtet sie das Durcheinander. „Wir müssen die Polizei holen! Da hat bestimmt jemand eingebrochen!“ Mit diesen Worten läuft sie zum Telefon, das sie in der Aufregung in der Küche liegen gelassen hat. Kaum ist sie draußen, geschieht es: Der Berg aus Kissen und Decke bewegt sich. Er schwankt hin und her – immer stärker. „Der Einbrecher!“, vor Schreck flüstern Tim und Marie, obwohl sie eigentlich schreien wollen. Jetzt – der Berg kippt um! Tim und Marie halten den Atem an. Langsam schieben sich zwei goldene Kugeln heraus, die auf zwei gestreiften Gebilden sitzen, die wie Antennen aussehen. Ein runder Kopf mit schwarzen Knopfaugen, einer goldenen Knubbelnase und einem Mund, der aussieht, als ob er lacht, folgt. Nun strecken sich zwei grüne Ärmchen mit tellerförmigen Händen empor. Tim und Marie sind vor Schreck wie gelähmt.

© Finken-Verlag · www.finken.de Wuppis Abenteuer-Reise Wo ? Gruppenraum mit Kissen (Wuppobil) Was ? kleines Glöckchen 2 größere Glöckchen Material/Geräusche: Trillerpfeife, Klangstäbe, Ball prellen, Tür öffnen/ schließen … weitere Beispiele Anhang Seite 7 Wer noch ? 2. pädagogische Fachkraft/älteres Kind Schubidu, hörst du zu? Wuppi und die Kinder lernen, Geräusche zu erkennen, herauszuhören und die Richtung, aus der sie kommen, zu identifizieren. Wo ist das Glöckchen? Nachdem der kleine Wuppi murksend und sich die Augen reibend aus seiner Tasche gekommen ist und die Kinder ihn begrüßt haben, finden sie gleich gemeinsam das Wuppobil (➞ Kissen). Die pädagogische Fachkraft schaut in ihrem Buch nach: Wir sollen das Wuppobil in einen Bus verwandeln. Wuppi zaubert los: Alle müssen den Spruch zweimal rhythmisch und mit Armbewegungen sprechen, damit der Zauber gelingt. Stolz schaut Wuppi auf die Kissen, die die Kinder schnell nebeneinander gelegt haben: Der Bus ist fertig! Nun steigen alle mit tipp, tapp, tipp … in das Reisegefährt ein und schnallen sich geräuschvoll an. Die pädagogische Fachkraft liest: Nun müsst ihr dem Bordcomputer vom Wuppobil sagen: Wir wollen in das Geräuscheland. Die Geräusche im Geräuscheland haben nämlich ein großes Problem und bitten euch um Hilfe: Das Glöckchen ist noch sehr klein. Es hat sich wahrscheinlich im Geräuscheland verlaufen. Bitte sucht es. Ihr müsst nur lauschen, wo ein kleines Glöckchen zu hören ist. Ihr werdet es bestimmt erkennen. Die Eltern machen sich große Sorgen, bitte findet das Glöckchen. Wi, wo, wus, du bist jetzt ein Bus! Ohrenaufgabe 1

© Finken-Verlag · www.finken.de Wuppis Abenteuer-Reise Ohne zu zögern, nennen Wuppi und die Kinder ihr Ziel: Wir wollen in das Geräuscheland! Tatsächlich! Schon geht die Reise los (ggf. rhythmisches Motorengeräusch ➞ Mundfunktion „brumm …“). Die Fahrt kann auch mit Bewegungen (Rechtskurve, Linkskurve …) gestaltet werden. Wuppi ist immer noch stolz darauf, dass er so toll zaubern kann, und hört sehr gut zu. Nun erkennt er auch als Erster das Geräuscheland: Wir sind da! ruft er ganz laut. Alle schnallen sich geräuschvoll ab und steigen mit tipp, tapp … aus. Kaum sind sie ausgestiegen, hören sie verschiedene Geräusche (werden versteckt hinter Schrank o. Ä. von zweiter pädagogischer Fachkraft oder Kind produziert), z. B. Trillerpfeife, Klangstäbe, geprellter Ball … Doch, wo ist das Glöckchen? Da, nun ist ein Glöckchen zu hören. Das Glöckchen! rufen die Kinder und Wuppi. Der Glöckchenklang entfernt sich, die Kinder folgen dem Klang (Kind, zweite pädagogische Fachkraft geht mit Glöckchen voraus). Da – tatsächlich: In der Küche liegt das Glöckchen auf dem Kühlschrank. Es freut sich maßlos, als es die Kinder und Wuppi sieht, denn es hatte sich wirklich verlaufen. Alle Geräusche veranstalten gemeinsam mit den Kindern und Wuppi ein Geräuschekonzert … Nach dem Konzert fahren Wuppi und die Kinder mit dem Bus wieder zurück in die Kita. Wuppi hat heute schon so viel zugehört, dass er ganz müde ist und fast schon auf der Fahrt einschläft. Als sie zu Hause sind, bringen die Kinder ihn gleich ins Bett. Er hört tatsächlich zu, als die Kinder sagen: Tschüss, Wuppi, schlaf schön! Er murmelt schon halb im Schlaf: Tschüss, Kinder! Ohrenaufgabe 1

© Finken-Verlag · www.finken.de Wuppis Abenteuer-Reise Wo ? Gruppenraum mit Kissen (Wuppobil) Was ? M aterial/Geräusche: Trommel, Wecker, Ball prellen, Händeklatschen … weitere Beispiele Anhang Seite 7 Schubidu, hörst du zu? Wuppi und die Kinder lernen, Geräusche zu erkennen, herauszuhören und die Richtung, aus der sie kommen, zu identifizieren. Der Geräuscheplanet Guten Morgen, Wuppi! begrüßen die Kinder den kleinen Kerl, als er am folgenden Tag – noch etwas verschlafen – aus seiner Tasche kriecht. Das kleine Planetenwesen verbeugt sich würdevoll: Guten Morgen, murks, murks. Man merkt, dass das Training von gestern noch wirkt. Die Kinder und die pädagogische Fachkraft loben Wuppi, woraufhin der Kleine auch sofort das Wuppobil (➞ Kissen) entdeckt und die pädagogische Fachkraft und die Kinder hinführt. Er sagt sogar: Da ist das Wuppobil. Die pädagogische Fachkraft liest vor: Heute müsst ihr das Wuppobil in eine Rakete verwandeln. Wuppi zaubert gemeinsam mit den Kindern: Nun steigen die Kinder und die pädagogische Fachkraft mit tipp, tapp, tipp, tapp … die „Gangway“ hoch und gehen zum Sitzplatz. Geräuschvoll schnallen sich alle an. Wuppi schaut etwas ängstlich. Murks, murks, quiek, quiek quiekt er. Die pädagogische Fachkraft und die Kinder beruhigen ihn: Du musst keine Angst haben, Wuppi, wir passen auf dich auf. Die Kinder streicheln ihn und schon verliert Wuppi seine Angst, kuschelt sich in die Arme der pädagogischen Fachkraft und schnallt sich gemeinsam mit ihr an. Nun startet die Rakete (Geräusche wie beim Start einer Geburtstagsrakete). Schon nach kurzer Zeit sind sie im Weltall. Fasziniert beschreiben sie, was sie sehen (Vorstellungen in der Fantasie, Abbildungen o. Ä.). Wuppi hat seine Angst verloren und betrachtet das Weltall. Plötzlich ruft er: Da ist der Geräuscheplanet! (Als Planetenwesen kennt er diesen nämlich.) Mit einem pfeifenden Geräusch landen sie, schnallen sich ab und steigen mit tipp, tapp, tipp, tapp … aus. Wippel, wappel, wete, du bist eine Rakete! Ohrenaufgabe 2

© Finken-Verlag · www.finken.de Wuppis Abenteuer-Reise Wuppi hat versucht, genau zuzuhören. Die Kinder sollen aufpassen, ob er alles richtig verstanden hat, was sie machen sollen: Wir hören gleich Geräusche, die es hier früher gegeben hat. Wir sollen sie erraten und herausfinden, wo sie sind. Wenn wir das schaffen, kommen sie nie mehr wieder, murks! Die Kinder lachen und korrigieren: Dann kommen sie wieder! Alle stellen sich nun in einen Kreis und schließen die Augen, um besser zu hören und zu lauschen. Zuerst hören sie einen Ball, der geprellt wird. Sie zeigen mit dem Finger dorthin, woher das Geräusch kommt. Nun geht es weiter. Sie erraten und finden so folgende Geräusche: Händeklatschen, Pfeifen, Tasse mit Löffel ➞ umrühren, Wasserhahn ➞ aufdrehen, Fenster ➞ öffnen, Weckerklingeln, Tür ➞ öffnen-schließen, umfallende Bauklötze, Trommel … (Im weiteren Verlauf können sich auch die Kinder selbst noch Geräusche mit Gegenständen aus dem Raum überlegen.) Nun ist der Planet wieder ein richtiger Geräuscheplanet. Zufrieden starten die Kinder mit der Rakete (geräuschvoll wie auf dem Hinweg) zurück zur Erde, wo sie Wuppi verabschieden. Er hört wieder so gut zu, dass er – wenn auch gähnend – sagt: Tschüss, bis morgen! bevor er in seine Tasche krabbelt. Nun liest die pädagogische Fachkraft die Aufgabe vor: Auf diesem Planeten gab es viele Geräusche, aber sie sind alle verschwunden. Der schlimme Bösix hat sie weggezaubert. Ihr könnt sie wieder zum Leben erwecken, wenn ihr erratet, welche Geräusche verschwunden sind. Sie erklingen nämlich jetzt noch ein einziges Mal dort, wo sie waren. Wenn ihr die Geräusche erratet und findet, kehren sie für immer auf den Planeten zurück. Ohrenaufgabe 2

© Finken-Verlag · www.finken.de Wuppis Abenteuer-Reise Wo ? Gruppenraum mit Kissen (Wuppobil) Was ? G eräusche im Gruppenraum: Papier knüllen, Instrumente spielen, Ball prellen … weitere Beispiele Anhang Seite 7 Schubidu, hörst du zu? Wuppi und die Kinder lernen, Geräusche zu erkennen, herauszuhören und die Richtung, aus der sie kommen, zu identifizieren. Der Geräuschekreis Heute finden Wuppi und die Kinder das Wuppobil (➞ Kissen) gemeinsam. Die pädagogische Fachkraft liest vor: Die Geräusche vom Geräuscheplaneten möchten so gern einmal hören, wie sich die Geräusche auf der Erde anhören. Verwandelt das Wuppobil bitte in einen Geräuschekreis! Sucht ganz viele Dinge, mit denen man Geräusche machen kann. Legt sie in den Kreis! Setzt euch drumherum! Jeder darf nun „sein“ Geräusch vorführen. Die anderen müssen dabei natürlich die Augen schließen. Wenn ihr die Geräusche erraten könnt, bringt das Wuppobil sie ins Geräuscheland. Wuppi hat wieder versucht, ordentlich zuzuhören. Aber er hat doch Probleme und fragt lieber die Kinder, was sie tun sollen … Nun zaubern Wuppi und die Kinder erst einmal einen Geräuschekreis: Wibbel, wabbel, weis, du bist ein Geräuschekreis! Ohrenaufgabe 3

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